Arbeitstitel:

Forschend-historisches Lernen im retrospektiven Längsschnitt. Empirische Betrachtung von Schüler:innenbeiträgen zum Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten.

Abstract:

Der Definition des Lernkonzepts „forschend-historischen Lernens“ folgend sind die SchülerInnen angehalten, eigenständig Probleme zu erkennen, Fragen zu formulieren, Methoden zur Beantwortung bzw. Problemlösung zu suchen, Erkenntnisse zu gewinnen und darzustellen sowie ihren Erkenntnisweg kritisch zu reflektieren. Für die praktische Realisierung dieser Lernform, also beispielsweise die Lernmedienwahl und die methodische Interaktion von Lernsubjekt und Lernmaterial, ist dabei eine Veränderung in der Zeit anzunehmen. Allerdings stellen systematisch-empirische Untersuchungen zur Erschließung von Veränderungen wettbewerbsförmigen, forschend-historischen Lernens vor dem Hintergrund sich wandelnder geschichtskultureller, insbesondere geschichtswissenschaftlicher sowie -didaktischer Gegeben­heiten ein Forschungsdesiderat dar.
Das Dissertationsprojekt widmet sich an dieses Desiderat ansetzend einer Erforschung ebendieser Veränderungen der Lernform. Den Forschungsgegenstand der geschichts­didaktischen Studie bilden dabei SchülerInnenbeiträge sowie methodische Begleit- und Unterstützungsangebote zu Ausschreibungen des Geschichtswettbewerbs des Bundespräsi­denten zwischen den Jahren 1975 und 2013, welche mit einem integrativ-inhaltsanalytischen Zugriff erschlossen werden sollen. Die Studie verfolgt dabei die Absicht, historisches Lernen in seiner Mannigfaltigkeit und seinem zeitlichen Wandel zu beschreiben, somit Entwicklungslinien nachzuzeichnen und einen systematischen Zusammenhang mit den geschichtskulturellen, insbesondere den geschichtswissenschaftlichen sowie -didaktischen Tendenzen herzustellen.