Historische Zeitungen und digitale Zeitungsarchive im Geschichtsunterricht

Eine Untersuchung zu ihren spezifisch didaktischen Quellenwerten

Auch wenn Zeitungen ihrem Wesen nach Produkte für ihre jeweilige unmittelbare Gegenwart sind, bieten sie sich doch gerade durch diese Bindung an ihre Zeit und damit auch an ihr Publikum als Quellen zur Erschließung derselben an. Durch die wenigstens zeitliche Nähe zu den in welcher Form auch immer verarbeiteten Ereignissen, eröffnet die Zeitung spätestens dem 18. Jahrhundert als Überrest Zugänge zu Dimensionen vergangener Ereignisse, die durch andere Quellenformen kaum in dem Umfang abgedeckt werden. So findet sich hier, je nach Blatt, ein möglicher Zugriff sowohl auf genuin lokale Ereignisse als auch auf die spezifische Bedeutung ‚großer‘ Ereignisse für den jeweiligen Erscheinungs- und Verbreitungsraum, der zur Personifizierung und Erweiterung der Perspektivität nicht nur des Geschichtsunterrichts beitragen kann.

Nie zuvor standen für den Geschichtsunterricht so viele historische Zeitungen in digitaler Form zur (mehr oder weniger) freien Verfügung. Das Erkenntnisinteresse der Dissertation liegt vor diesem Hintergrund im Nutzen der Arbeit mit und in digitalen Zeitungsarchiven für das Geschichtsbewusstsein Lernender im Vergleich zum Einsatz gedruckter Zeitungsseiten.