Dr. Domenica Dreyer-Plum

Zur PersonVitaPublikationenProjekte

(c) Gebhard Bücker

Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl Politische Systeme, Institut für Politische Wissenschaft, RWTH Aachen University

Research Assistant at the Chair of Political Systems, Institute of Political Science, RWTH Aachen University

Forschungsinteressen
  • Rechtskultur der Europäischen Union
  • Krisenbewältigungsstrategien der EU
  • Grenz- und Asylpolitik der EU
  • EU-Regulierung in den Bereichen Digitalisierung, Medien und Künstliche Intelligenz
  • Integrationstheorien
  • Institutionen und Politikfelder der EU
  • Rechtsstaatlichkeit und resiliente Demokratie
Research Interests
  • Legal Culture of the European Union
  • EU Crisis Management
  • Border und Asylum Policies
  • EU Regulation in Digitilisation, Media and Artificial Intelligence
  • Integration Theories
  • Institutions and Policies of the EU
  • Rule of Law and Resilient Democracy
Sprechstunde:

nach Vereinbarung

Kontakt
Raum: 115
Telefon: +49 (0)241 / 80-26194
Sekre­tariat: +49 (0)241 / 80–26124
Email: domenica.dreyer-plum@ipw.rwth-aachen.de
Akademischer Werdegang / Academic education

seit 2017 Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Habilitationsvorhaben in Politischer Wissenschaft: Zur Rechtskultur der Europäischen Union, gefördert mit einem Stipendium der Habilitationsförderung der Konrad-Adenauer-Stiftung (2019-2024)

03/2018-04/2018 Institut d’études politiques de Paris, Sciences Po Law School
Gastforschungsaufenthalt auf Einladung von Professor Loïc Azoulai, Professor für Europarecht an der Sciences Po Law School

09/2012-10/2016 Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Promotion mit der Monographie: Kosmo-polis EU. Eine kosmopolitische Untersuchung europäischer Grenz‑- und Asylpolitik, gefördert durch ein Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes (2014-2016)

03/2015-05/2015 Yale University, Graduate School of Arts and Sciences
Visiting Assistant in Research auf Einladung von Professorin Seyla Benhabib, Eugene Meyer Professor of Political Science and Philosophy

10/2010-09/2011 University of Cambridge, Jesus College
Master of Philosophy in International Relations

10/2006-07/2009 Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Bachelor of Arts in Politik und Gesellschaft

Beruflicher Werdegang / Professional experience

seit 04/2024
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl Politische Systeme, Institut für Politische Wissenschaft der RWTH Aachen University

seit 10/2023
Senior Fellow am Center for Advanced Security, Strategic and Integration Studies (CASSIS) Bonn

04/2016-09/2023
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, 2016-2023

Elternzeiten: 06/2018-01/2019, 04/2021-10/2021

03/2017
Erasmus-Gastdozentur an der Université Paris-Sorbonne, Lehrtätigkeit auf Französisch zur Europäischen Union

12/2011-02/2015
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sozialwissenschaften der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

03/2010-08/2010
Carlo-Schmid Fellow am United Nations Institute for Training and Research Genf, gefördert mit einem Stipendium von DAAD und der Studiendstiftung des deutschen Volkes

Mitgliedschaften

Arbeitskreis Europäische Integration, Deutsche Vereinigung für Politikwissenschaft, Deutsche Gesellschaft für Politikwissenschaft, European Union Studies Association, Alumni-Vereine (Studienstiftung des deutschen Volkes, Konrad-Adenauer-Stiftung)

Monographien / Monographs
  • Die Grenz- und Asylpolitik der Europäischen Union. Lehrbuch. München: UVK/UTB 2020.
  • Kosmo-polis EU. Eine kosmopolitische Untersuchung europäischer Grenz- und Asylpolitik, Schriften zum Migrationsrecht, Baden-Baden: Nomos 2017.
Herausgeberschaft / Edited volume
  • Mit Ulrich von Alemann, Eva G. Heidbreder, Hartwig Hummel, Anne Gödde (Hrsg.): Ein soziales Europa ist möglich. Grundlagen und Handlungsoptionen, Wiesbaden: Springer VS 2015.
Zeitschriftenartikel / Journal Articles

(*mit anonymisiertem Begutachtungsverfahren) | (*with anonymous peer review)

  • *mit Natascha Zaun: Governancestrukturen in der Grenz- und Asylpolitik: starke europäische Agenturen, schwache mitgliedstaatliche Souveränität Governance in der Asylpolitik, integration 2024/1, S. 4-20.
  • *Dublin Revisited: Geographic Asymmetry and Corrective Allocation Mechanisms, European Journal of Migration and Law, 2020 Jg. 22 (3), S. 386-426.
  • *Commitment of States, Access to Asylum, and Material Benefits: Assessing Key Legislative Battles and Their Structural Impact on the Common European Asylum System, International Journal of Refugee Law, 2019 Jg. 31 (4), S. 516-540.
  • *Human Rights Challenged by European Policy Responses to Irregular Migration, Moving the Social, Journal of Social History and the History of Social Movements, 2014 (52), S. 47-84.
  • Europäische Gerichte als Akteure einer individualrechtlich orientierten Asylpolitik. In: Zeitschrift für Ausländerrecht und Ausländerpolitik, 2014 (10), S. 358-365.
Beiträge in Sammelbänden / Chapters in volumes
  • Kant’s cosmopolitan right as agenda for freedom of movement, asylum and immigration law. In: Alice Pinheiro Walla, Ruhi Demiray (Hrsg.): Reason, Normativity and Law. New Essays in Kantian Philosophy. Cardiff: University of Wales Press 2020.
  • Keine Freiheit ohne kosmopolitisches Recht. In: Violetta L. Waibel, Margot Ruffing, David Wagner (Hrsg.): Natur und Freiheit, Akten des XII. Internationalen Kant-Kongresses, Berlin: Walter de Gruyter 2018, S. 2313-2320.
  • Grundsatzentscheidungen von EGMR und EuGH im Spannungsfeld von Menschenrechten und Einwanderungspolitik. In: Britta Rehder, Ingrid Schneider (Hrsg.): Gerichtsverbünde, Grundrechte und Politikfelder in Europa, Baden-Baden: Nomos 2016, S. 259-289.
  • The substance and effects of EU law and jurisprudence under a social constructivist research agenda. In: Luka Burazin, Dorde Gardasevic, Alessio Sardo (Hrsg.): Law and State. Classical Paradigms and Novel Proposals; Central and Eastern European Forum for Legal, Political, and Social Theory Yearbook, Frankfurt am Main: Peter Lang Verlag 2015, S. 137-150.
  • Mit Anne Gödde, Eva Heidbreder: Einleitung: Ein soziales Europa ist möglich. In: Ulrich von Alemann, Eva G. Heidbreder, Hartwig Hummel, Domenica Dreyer, Anne Gödde (Hrsg.): Ein soziales Europa ist möglich. Grundlagen und Handlungsoptionen. Wiesbaden: Springer VS 2015, S. 17-22.
  • Mit Ulrich von Alemann, Eva G. Heidbreder, Hartwig Hummel, Anne Gödde: Fazit: Optionen für ein soziales Europa. In: Ulrich von Alemann, Eva G. Heidbreder, Hartwig Hummel, Domenica Dreyer, Anne Gödde (Hrsg.): Ein soziales Europa ist möglich. Grundlagen und Handlungsoptionen. Wiesbaden: Springer VS 2015, S. 357-363.
  • Ulrich von Alemann, Domenica Dreyer, Eva G. Heidbreder, Hartwig Hummel: Erfolge und Stolpersteine auf dem Weg zu einem sozialen Europa. In: Eckart Stratenschulte, Bernd Müller (Hrsg.): Der europäische Nachbar: Deutschland und die Niederlande im Diskurs, Berlin 2013, S. 33-42.
Rezensionen / Reviews
  • Integration durch Recht. Eva Ricarda Lautsch, Tübingen 2023. Zeitschrift für Politik (ZfP), 2024, S. 89-91.
  • Europäische Integrationsgeschichte: Chronologie vs. Ideengeschichte; Sammelbesprechung: Kiran Klaus Patel (2022). Europäische Integration. Geschichte und Gegenwart, München 2022, Ludger Kühnhardt: Das politische Denken der Europäischen Union. Supranational und zukunftsoffen, Paderborn 2022. integration Heft 4/2023, S. 290-296.
  • Fabbrini, Sergio (2019). Europe’s Future. Decoupling and reforming. Cambridge: Cambridge University Press. SIRIUS – Zeitschrift für Strategische Analysen 4 (2), S. 233-235.
  • Pusterla, E. R. G. (2016). The Credibility of Sovereignty – The Political Fiction of a Concept. Cham et al.: Springer International Publishing. Zeitschrift für Außen- und Sicherheitspolitik 2016 (4), S. 561-563.
Habilitationsvorhaben

Die Ungleichzeitigkeit von Gründung, Demokratisierung und Verfassung der Europäischen Union spiegelt sich in drei Vertragsschritten: den Römischen Verträgen (Gründung), dem Maastrichter Vertrag (Demokratisierung) und dem Lissabonner Vertrag (Konsolidierung). Die Ungleichzeitigkeit dieser fundamentalen Elemente eines politischen Systems deutet auf Wertverschiebungen und Paradigmenwechsel, die mit einer Veränderung der Legitimation, Rechtfertigung und Narrativen einhergehen. Angesichts der Sedimentierung des politischen Systems durch Verträge sowie Politikfeldentwicklung durch Rechtsetzung und Rechtsprechung, stütze ich mich auf eine konstitutionalistische Lesart der rechtlichen Entwicklung der EU.

Im Mittelpunkt meiner Forschung steht das normative Verständnis von Rechtskultur, das auf das Erbe von Ideen und Werten abzielt, sowie Erwartungen an und Einstellungen zum Recht und zu rechtlichen Institutionen beschreibt. Diese Erwartungen und Einstellungen zum Recht sind eng verwandt bzw. gehen oftmals mit Legitimations- und Finalitätsvorstellungen einher. Sie sind einerseits verankert in der gewachsenen kontinentaleuropäischen Rechtskultur, andererseits internalisiert von Akteuren und Institutionen, die am Integrationsprozess aktiv mitwirken. Der politikwissenschaftliche Zugang ist dabei auf die Wirkung des Rechts in der politischen Wirklichkeit ausgerichtet.

In diesem Habilitationsvorhaben zur „Rechtskultur der EU“ wird in einer Längsschnitt-Analyse das bestehende geschriebene Recht anhand der Verträge und ihrer Rechtsanwendung betrachtet. Die Ergebnisse daraus werden mit politischen und rechtlichen Prozessen in Krisensituationen kontrastiert (Schwerpunkt: Finanzkrise, Migrationskrise), in denen ad-hoc neue rechtsbasierte Instrumente entwickelt wurden. Das Ineinanderwirken der Rechtsformen und -praktiken liefert Anhaltspunkte zur Charakterisierung einer EU-spezifischen Rechtskultur.