Resilienz gegen Desinformation

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Die Digitalisierung hat nicht nur sämtliche Lebens-, Gesellschafts- und Politikbereiche immens beeinflusst, auch die Bereiche Kommunikation, Umgang mit Informationen, Wissensbildung sowie Beteiligung an Diskursen unterliegen einem drastischen Wandel. Im heutigen digitalen Kommunikations- und Informationszeitalter sind Informationen jederzeit und standortunabhängig abrufbar, schwer prüfbar und können schnell, mit wenig Aufwand und einer großen Reichweite von jedermann verfasst, verbreitet und kommentiert werden. Diese Entwicklung birgt Gefahren für westliche Demokratien, denn immer häufiger nutzen staatliche, nicht-staatliche und zivile Akteure Propaganda- und Desinformationskampagnen zur strategischen Beeinflussung der öffentlichen Meinung. Dieses gezielte Einwirken auf gesellschaftliche Diskurse kann als ein Aspekt der hybriden Kriegsführung gewertet werden, dem nur mit einer konsequenten Weiterentwicklung des vernetzten Ansatzes  begegnet werden kann.

Warum aber sind derartige Kampagnen erfolgreich? Wer sind die Akteure und welche Intentionen verfolgen sie? Wie gelangen Desinformationen in den Diskurs? Wie und wodurch entfalten sie ihre Wirkung? Welche Rolle spielen Sprache und Emotion(en) in diesem Zusammenhang? Welche Indikatoren lassen sich hierfür ermitteln? Worin besteht das Risikopotential für westliche Demokratien? Und mit welchen Mitteln kann dieses minimiert werden? Welche Rolle spielen hierbei die Medien?

Neben der wissenschaftlichen Beantwortung dieser Fragen bildet die Entwicklung innovativer Schulungs-, Ausbildungs- und Bildungsformate zum mündigen Umgang mit Medien, Informationen und digitalen Inhalten einen Arbeitsschwerpunkt des Projektes. Hierbei legen wir großen Wert auf einen Erfahrungsaustausch mit Akteuren aus diesen Gebieten, um Erfolgsmodelle zu evaluieren und eine gemeinsame praxisnahe Erforschung der zu entwickelnden Formate zu ermöglichen.

Kontakt

Sven Jovy: politische Bildungsmaßnahmen, russische Propaganda und Desinformationskampagnen, Social Engineering, hybrid Warfare

Sonja Verschitz M.A.: Hybride-Lage-Management-Prozess, KRITIS, politolinguistische Diskursanalyse, Wirkweisen von Propaganda und Desinformationskampagnen, Sprache-Emotion-Politik

Die zunehmende hybride Bedrohungslage hat bereits das Weißbuch 2016 als eine zukünftige zentrale sicherheitspolitische Herausforderung prominent aufgegriffen: „Grundlegende Voraussetzung für die eigene Reaktions- und Handlungsfähigkeit ist daher ein funktionierendes Frühwarnsystem.“ Im Organisationsbereich Cyber- und Informationsraum wurden in den vergangenen Jahren entsprechende Analysewerkzeuge entwickelt.

2018 wurde das Projekt „Propaganda Awareness“ gestartet, das sich auf Propaganda konzentriert, die sich gegen die Bundeswehr in den Einsatzgebieten richtet. Propaganda Awareness dient dabei als Oberbegriff für Desinformation und gezielt aus dem Kontext genommene oder frei erfundene Nachrichten. Entwickelt wird die Fähigkeit am Zentrum Operative Kommunikation der Bundeswehr. Recherche, Analyse, Abwehr und Resilienz sind hierfür die Zielvorgaben. (Quelle: https://www.bmvg.de/de/aktuelles/fake-news-und-desinformation-186254 )

Seit Juni 2019 ist das IPW Teil der zugehörigen nicht-technischen Studie und stellt die wissenschaftliche Begleitung und Fundierung der Konzeptentwicklung sicher. Arbeitsschwerpunkte des IPW sind hierbei: Terminologie und Begriffsdefinition, kognitive Wirkweisen von Propaganda, Identifikation und Systematisierung sprachwissenschaftlicher Indikationen zur semi-automatisierten Erkennung von Propaganda, kognitive Schädigungskategorien von Propaganda, Entwicklung von Maßnahmen zum Aufbau kognitiver Resilienz.

Ansprechpartnerin: Sonja Verschitz M.A.

Am 04. Juli 2019 findet in Aachen die IPW Tagung zum Thema „Propaganda im digitalen Zeitalter: Wie schützen wir Demokratien vor Fake News und Desinformation?“ statt. Bei der Veranstaltung wird der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Eberhard Zorn, höchstpersönlich einen Vortrag zum „Schutz gegen Hybride Bedrohungen“ halten. Dazu werden weitere spannende Expertenvorträge und fesselnde Diskussionen geboten. Zur Anmeldung, schicken Sie bitte eine kurze Email an: desinfo@ipw.rwth-aachen.de.

Datum und Uhrzeit: Donnerstag, 4. Juli 2019; 11:15 Uhr – 16:00 Uhr

Veranstaltungsort: CT2 – Kaufmannsaal / Forckenbeckstraße 71 /52074 Aachen

Weitere Informationen: Flyer Tagung IPW

Anmeldung an desinfo@ipw.rwth-aachen.de

 

 

Sven Jovy

Masterstudent

Forscher & Projektmitarbeiter

Themenschwerpunkte: politische Bildungsmaßnahmen, russische Propaganda und Desinformationskampagnen, Social Engineering, hybrid Warfare

Sven.jovy@ipw.rwth-aachen.de

 

Sonja Verschitz M.A.

Promovendin und Projektmitarbeiterin

Themenschwerpunkte: Strategische Kommunikation, Diskursanalyse, Politolinguistik, Wirkweisen von Propaganda und Desinformation
wissenschaftliche Begleitung der nicht-technischen Studie Propaganda Awareness der Bundeswehr

Sonja.verschitz@ipw.rwth-aachen.de

Institut für Politische Wissenschaft
RWTH Aachen
Theaterstr. 35 – 39
52062 Aachen

desinfo@ipw.rwth-aachen.de